Der Markscheider ist ein im Bergbau tätiger Ingenieur mit den Schwerpunkten Vermessung, Risswerkführung, Geologie, Planung, Gebirgsmechanik und Bergschadenkunde. Die Berufsbezeichnung stammt aus dem Mittelalter und leitet sich aus den Begriffen „Mark“ (im Sinne von Grenze) und „Scheiden“ (trennen) ab. Die Vermessung und Festlegung von Bergwerks- und Abbaugrenzen gehörten zu den klassischen Aufgaben des Markscheiders.
Für diese dem Markscheider gesetzlich übertagenen Aufgaben hat er öffentlichen Glauben und ist für diesen Fall Erfüllungsgehilfe des Staates wie ein Notar bei Kaufverträgen oder ein öffentlich bestellter Vermessungsingenieur bei Katastervermessungen. Dazu muss er nach dem Ingenieurstudium eine zusätzliche staatliche Ausbildung mit dem Abschluss der „Großen Staatsprüfung“ im Markscheidefach ablegen.
Die Markscheider unterliegen der Aufsicht durch die Bergbehörde. In der Ausführung der markscheiderischen Tätigkeiten ist er unabhängig und im Verhältnis zu seinem Arbeit- oder Auftraggeber weisungsfrei. Dies ist gesetzlich geregelt. Der Markscheider ist für öffentliche Stellen und Bürger erster Ansprechpartner zu Fragen des Abbaus und seiner Auswirkungen auf die Tagesoberfläche.